23.12.2025, 17:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.12.2025, 21:51 von Buffy Summers.)
Als Mammon mutmaßte, dass sie sich jetzt womöglich betrinken konnte, warf Lilith ihm einen seitlichen Blick zu, eine ihrer wohlgeformten Augenbrauen skeptisch nach oben gezogen. Ihr war bewusst, was er versuchte zu tun – mittlerweile wurde es auch für ihren abgelenkten Kopf sehr offensichtlich wie irritiert er davon war, dass die Situation zwischen ihnen so anders lief als sonst. Dass sie ihm nicht die schlagfertige, wortgewandte Diskussionspartnerin geben konnte, die er normalerweise immer zuverlässig in ihr fand. Er wollte ihre Stimmung heben, irgendwie, sei es damit sie darauf hinzuweisen, welche positiven Aspekte ihre neue Situation eventuell mit sich brachte.
Aktuell fiel es Lilith noch schwer zu erkennen, inwiefern der vollkommene Verlust über ihren Körper und ihre geistigen Fähigkeiten unter Alkoholeinfluss etwas Gutes sein sollten. Andererseits hatte sie auch noch nie unter Emotionen gelitten… tranken die Menschen deshalb? Um ihre Gefühle erträglicher zu machen? Falls dem so war, dann hoffte sie inständig, dass sich die Wirkung des Alkohols auf ihren Körper tatsächlich verändert hatte.
„Kannst du es? Dich betrinken?“ Nicht, dass das ein Anhaltspunkt für sie wäre – immerhin hatte er einen Teil Mensch in sich. Sie mochte zwar ihre Gnade verloren haben, aber menschlich wurde sie deswegen noch nicht. Dennoch, sie wusste, dass er, anders als sie, schon immer eigene Gefühle gehabt hatte; sie konnte sich erinnern, wie mühselig daran gearbeitet wurde, ihm die abzuerziehen. Bis jetzt hatte sie sich für diesen Teil seiner Vergangenheit nur nicht besonders interessiert, weil es sie nicht betroffen hatte. Sie wusste sehr detailliert darüber Bescheid, was an seiner Menschlichkeit Mammon verwundbarer machte gegenüber reinen Engeln – um im Zweifelsfall einschreiten zu können. So wie er das letzte Nacht für sie getan hatte. Aber wie sein Körper sich unter Einfluss bewusstseinsverändernder Substanzen verhielt? Damit hatte sie sich noch nie beschäftigt.
Als er schließlich erklärte, dass er Kisai schicken würde, um ihre Kleider zu holen, drehte Lilith sich erstmals seit Beginn der Unterhaltung vollständig zu Mammon um. Er musste weiterhin fahren und entsprechend die Umgebung im Blick behalten, also würde er ihren Blick nicht erwidern können, zumindest nicht zu gleichen Teilen. Aber vielleicht war das auch gar nicht so schlecht.
„Danke“, antwortete sie, ihre Stimme inzwischen etwas gefestigter als vorher. Die Doppeldeutigkeit ihrer Worte schwang klar in ihrem Tonfall mit – es ging lange nicht nur um Kisai, nicht um ihre persönlichen Habseligkeiten. Sondern alles. Die letzte Nacht, die Umstände. Ihr Leben. Das hatte sie sicherlich zu enorm großen Teilen Medea zu verdanken, aber Mammon war da gewesen, als sie ihn gebraucht hatte.
Und er war es immer noch, als sie schließlich ankamen und das Auto verließen. Da Lilith sich geweigert hatte, Gehhilfen anzunehmen, war ihr gebrochenes Bein lediglich geschient. Und sie hatte Heilkräfte, aber die riesige klaffende Bauchwunde mit diversen inneren Blutungen, die ihr vergangene Nacht in mühseliger Kleinstarbeit der W&H-Ärzte genäht worden war, spürte sie auch noch sehr deutlich. Sie versuchte ihr Bestes, möglichst selbstständig zu gehen, aber spätestens jetzt war es ihr nicht mehr möglich so zu tun als hätte sie keine Schmerzen. Eine Hand auf ihre Seite und ihren Bauch gepresst, so als würde das in irgendeiner Weise die Schmerzen lindern, die sie hatte, sobald die Schwerkraft auf ihren Körper wirkte, musste sie mit der anderen nach Mammon greifen. Er trug sicherlich mehr ihres Körpergewichts in Richtung Aufzug als sie das tat.
Trotzdem war sie außer Atem, als sie oben ankamen, und ihr Puls entsprechend hoch. Das Penthouse war offen gestaltet, und Lilith deutete mit einem sachten Kopfnicken zur Sitzgruppe im Wohnbereich. Niemals könnte sie in ihrer Verfassung auf einem Barhocker sitzen, egal wie viel stilvoller es wäre, ihren Drink dort einzunehmen.
Bis Mammon wiederkam, hatte sie bereits ihr Bein hoch- und ihren Oberkörper leicht in die Kissen gelehnt, um hoffentlich die Schmerzen etwas einzudämmen.
„Vorzugsweise einen Scotch. Single Malt, neat.“ Ob er den hatte konnte sie von hier aus schlecht beurteilen, und offensichtlich war sie zu schlecht zu Fuß um zur Bar zu gehen und selbst nachzuschauen. Aber falls nicht, kannte sich Mammon gut genug mit Spirituosen und diversen Whiskeysorten aus, um ihr eine Alternative anbieten zu können.
Auf seine zweite Bemerkung – die Fragen danach, was passiert war – ging sie noch nicht ein. Sie wusste, dass es kommen würde, aber den Drink hatte sie vorher sicherlich verdient.
Aktuell fiel es Lilith noch schwer zu erkennen, inwiefern der vollkommene Verlust über ihren Körper und ihre geistigen Fähigkeiten unter Alkoholeinfluss etwas Gutes sein sollten. Andererseits hatte sie auch noch nie unter Emotionen gelitten… tranken die Menschen deshalb? Um ihre Gefühle erträglicher zu machen? Falls dem so war, dann hoffte sie inständig, dass sich die Wirkung des Alkohols auf ihren Körper tatsächlich verändert hatte.
„Kannst du es? Dich betrinken?“ Nicht, dass das ein Anhaltspunkt für sie wäre – immerhin hatte er einen Teil Mensch in sich. Sie mochte zwar ihre Gnade verloren haben, aber menschlich wurde sie deswegen noch nicht. Dennoch, sie wusste, dass er, anders als sie, schon immer eigene Gefühle gehabt hatte; sie konnte sich erinnern, wie mühselig daran gearbeitet wurde, ihm die abzuerziehen. Bis jetzt hatte sie sich für diesen Teil seiner Vergangenheit nur nicht besonders interessiert, weil es sie nicht betroffen hatte. Sie wusste sehr detailliert darüber Bescheid, was an seiner Menschlichkeit Mammon verwundbarer machte gegenüber reinen Engeln – um im Zweifelsfall einschreiten zu können. So wie er das letzte Nacht für sie getan hatte. Aber wie sein Körper sich unter Einfluss bewusstseinsverändernder Substanzen verhielt? Damit hatte sie sich noch nie beschäftigt.
Als er schließlich erklärte, dass er Kisai schicken würde, um ihre Kleider zu holen, drehte Lilith sich erstmals seit Beginn der Unterhaltung vollständig zu Mammon um. Er musste weiterhin fahren und entsprechend die Umgebung im Blick behalten, also würde er ihren Blick nicht erwidern können, zumindest nicht zu gleichen Teilen. Aber vielleicht war das auch gar nicht so schlecht.
„Danke“, antwortete sie, ihre Stimme inzwischen etwas gefestigter als vorher. Die Doppeldeutigkeit ihrer Worte schwang klar in ihrem Tonfall mit – es ging lange nicht nur um Kisai, nicht um ihre persönlichen Habseligkeiten. Sondern alles. Die letzte Nacht, die Umstände. Ihr Leben. Das hatte sie sicherlich zu enorm großen Teilen Medea zu verdanken, aber Mammon war da gewesen, als sie ihn gebraucht hatte.
Und er war es immer noch, als sie schließlich ankamen und das Auto verließen. Da Lilith sich geweigert hatte, Gehhilfen anzunehmen, war ihr gebrochenes Bein lediglich geschient. Und sie hatte Heilkräfte, aber die riesige klaffende Bauchwunde mit diversen inneren Blutungen, die ihr vergangene Nacht in mühseliger Kleinstarbeit der W&H-Ärzte genäht worden war, spürte sie auch noch sehr deutlich. Sie versuchte ihr Bestes, möglichst selbstständig zu gehen, aber spätestens jetzt war es ihr nicht mehr möglich so zu tun als hätte sie keine Schmerzen. Eine Hand auf ihre Seite und ihren Bauch gepresst, so als würde das in irgendeiner Weise die Schmerzen lindern, die sie hatte, sobald die Schwerkraft auf ihren Körper wirkte, musste sie mit der anderen nach Mammon greifen. Er trug sicherlich mehr ihres Körpergewichts in Richtung Aufzug als sie das tat.
Trotzdem war sie außer Atem, als sie oben ankamen, und ihr Puls entsprechend hoch. Das Penthouse war offen gestaltet, und Lilith deutete mit einem sachten Kopfnicken zur Sitzgruppe im Wohnbereich. Niemals könnte sie in ihrer Verfassung auf einem Barhocker sitzen, egal wie viel stilvoller es wäre, ihren Drink dort einzunehmen.
Bis Mammon wiederkam, hatte sie bereits ihr Bein hoch- und ihren Oberkörper leicht in die Kissen gelehnt, um hoffentlich die Schmerzen etwas einzudämmen.
„Vorzugsweise einen Scotch. Single Malt, neat.“ Ob er den hatte konnte sie von hier aus schlecht beurteilen, und offensichtlich war sie zu schlecht zu Fuß um zur Bar zu gehen und selbst nachzuschauen. Aber falls nicht, kannte sich Mammon gut genug mit Spirituosen und diversen Whiskeysorten aus, um ihr eine Alternative anbieten zu können.
Auf seine zweite Bemerkung – die Fragen danach, was passiert war – ging sie noch nicht ein. Sie wusste, dass es kommen würde, aber den Drink hatte sie vorher sicherlich verdient.

