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No Secrets Between Us - Mammon - 19.12.2025

No Secrets Between Us
Lilith & Mammon && Straße/Valen & Vice && 02.03., Mittags
Da Mammon es als unwürdig erachtet, dass seine Schwester bei W&H auf einen Engel, der sie heilen soll,  warten muss, holt er sie ab und bringt sie in sein Penthouse.  Dort will er dann auch endlich erfahren, was ihr passiert ist.

Sie sah noch furchtbar aus. Doch Mammon konnte seine Schwester einfach nicht dort lassen. Lilith hatte etwas Besseres verdient als das. Nichts gegen Wolfram & Hart, aber mal ehrlich, das war ihrer nicht würdig! Mammon und Lilith hatten so ihre Differenzen, aber wenn es darauf ankam, hielten die beiden zusammen. Momentan war seine Schwester nicht dazu in der Lage und brauchte seine Hilfe und Mammon? Er half ihr. Nein, noch mehr, er sorgte sich um sie. Was immer oder auch WER immer seiner Schwester dies angetan hatte, es hieß nichts Gutes. Lilith war die Tochter des Teufels und sehr mächtig-natürlich nicht so mächtig wie er, aber das war eine andere Sache.

Er hatte Lilith die Autotür seiner Corvette geöffnet. Vielleicht war es ein Fehler sein Baby für diese Fahrt zu benutzen, aber andererseits… es war einer Teufelstochter würdig. Nachdem Lilith nun eingestiegen war, tat auch Mammon dies und startete den Motor. Schnell fuhr er los und nachdem die beiden ein kleines Stück gefahren waren, fing Mammon an zu sprechen. “Bevor du mir die Ledersitze versaust, wäre es schön, wenn du mir vorher bescheid geben könntest, dass du dich übergeben musst oder sonst irgendetwas aus dir austreten will, damit ich noch rechtzeitig rechts ran fahren kann.” Vielleicht kein netter Einstieg ins Gespräch, aber so war Mammon, der schließlich seufzte. “Geht’s mit den Schmerzen?” Das war nicht gerade seine Stärke. Normalerweise neckten sich die beiden oder stritten. Diese Situation war für sie beide neu. “Ich bin mir sicher, dass die Brillenschlangenfrau schnell einen Engel auftreiben kann, der dich komplett wieder zusammenflicken kann.” Das waren endlich mal aufbauende Worte, oder?


RE: No Secrets Between Us - Lilith - 20.12.2025

Lilith war heilfroh, das Wolfram & Hart-Gebäude zu verlassen. Ob es rein objektiv gesehen so eine kluge Entscheidung war, blieb mal dahingestellt – ihre körperliche Verfassung war nur geringfügig besser als letzte Nacht. Sie verlor kein Blut mehr, was ein enormer Vorteil war, aber ihr Kreislauf war durch den hohen Verlust trotz Transfusionen noch deutlich angeschlagen. Hätte sie länger von ärztlicher Überwachung profitiert? Sicherlich. Aber Mammon hatte bestanden darauf, dass die Begebenheiten in der notdürftigen Krankenstation der Kanzlei unwürdig waren und Lilith hatte nicht widersprochen, sondern sich dankbar gefügt, als er erklärt hatte, dass er sie mitnehmen würde.
Obwohl sie häufig viele berufliche Termine bei W&H hatte, war es schon immer eine Erleichterung für sie gewesen, diesem Ort den Rücken kehren zu können. Weil sie normalerweise alles fühlte, was hier vor sich ging, jedes Dimensionstor, das geöffnet wurde, all die Kreaturen und ihre Auren, die sich im Gebäude aufhielten und sich im Zweifelsfall sogar bekämpften. Es war ein konstantes Buzzen in ihrem Kopf, das sie fast schon benebelte und auf Dauer einfach kräftezehrend war. Normalerweise.
Aktuell fühlte sich Liliths Kopf allerdings an, als wäre er vollgestopft mit Watte. Da war kein Buzzen, auch kein Prickeln, und sie konnte nicht einmal sagen, welche Wesen sich im nächsten Zimmer aufhielten, geschweige denn dass sie die Auren im Rest des Stockwerks wahrnehmen konnte. Dennoch stimmte sie recht schnell zu, Wolfram & Hart zu verlassen – weil sie sich dort nicht sicher fühlte.
Jeder Raum der Kanzlei war verwanzt, da war sie sich sicher. Und je länger sie dort blieb, desto höher wurde das Risiko, dass die falschen Parteien von ihrem Zustand erfahren würden. Bevor ihr Körper nicht weit genug geheilt war, dass sie sich im Zweifelsfall selbst wieder Respekt verschaffen könnte… einfach ein zu gefährlicher Ort. Aber kein Dämonenclan würde es wagen, einfach in Mammons private Wohnräume einzudringen.


So kam es also, dass er ihr jetzt draußen ins Auto half – in Kleidungsstücken, die Medea dankenswerterweise für sie besorgt hatte, was viel dazu beitrug, dass sie lange nicht mehr so auffällig war wie letzte Nacht, in ihren eigenen blutigen, zerfetzten Sachen. Vielleicht konnte Kisai bei Gelegenheit ein paar ihrer privaten Besitztümer aus ihrem LA Penthouse holen.
Es war immer noch unfassbar seltsam für Lilith, überhaupt auf Hilfe angewiesen zu sein. Aber immerhin ging sie aufrecht – niemals hätte sie sich in einen Rollstuhl gesetzt oder sich dazu herabgelassen, sonstige Gehhilfen zu nutzen. Dazu war sie bei Weitem zu stolz. Dennoch, wirklich sicher auf den Beinen war sie komplett allein auch noch nicht, und das Gefühl war schwer für sie zu ertragen.
Im Auto selbst nahm sie still Platz, den linken Arm über ihren Bauchraum, die rechte Hand schützend auf ihr Brustbein gelegt. Da, wo es sich für sie immer noch anfühlte als hätte sie ein klaffendes, schwarzes Loch, wo eigentlich die Essenz ihres Selbst sein müsste. Ihren Kopf lehnte sie halb an die Kopfstütze ihres Sitzes, halb an die Scheibe, den Blick leicht abwesend nach draußen gerichtet, während die Stadt an ihnen vorbeiflog. Mammon sorgte sich um das Leder seiner Sitze und bat sie, ihn bei Bedarf anhalten zu lassen.
„Okay“, war ihre leise, schlichte Antwort. Das war untypisch für sie – normalerweise würde sie zurückschnappen, wenn er so mit ihr sprach, und sie würden einsteigen in einen ihrer Schlagabtausche, den sie in den allermeisten Fällen auch gewann, weil sie deutlich wortgewandter war als er. Und wenn es kein voller Schlagabtausch war, dann wenigstens ein wohlwollendes Necken; das war ihre Art des Umgangs miteinander seit einer halben Ewigkeit. Mammon sagte oft genug, dass er sie gut hatte leiden können, bis sie angefangen hatte ihm Widerworte zu geben… und wenn Lilith ihren eigenen Erinnerungen glauben schenkte, dann war das früh gewesen. Sie hatte einfach keine folgsame, genügsame Persönlichkeit, sie beide nicht. Das führte oft genug zu Reibung. Dennoch, sie konnte sich erinnern, dunkel, an Momente ihrer Kindheit, in denen er sie Huckepack getragen hatte, weil sie gerade gelernt hatte zu fliegen und das mit der Landung noch nicht so gut lief, und sie sich beide Knie, die Handflächen und das Kinn aufgeschlagen hatte.
Der Gedanke an ihre Flügel ließ sie unwillkürlich den Druck auf ihre rechte Hand verstärken, so als würde das den Schmerz des Verlustes verringern können.
“Geht’s mit den Schmerzen?”
Und da war er auf einmal, ein kleiner Blitzer des Bruders, der ihr damals die Hand gereicht, ihr aufgeholfen und sie nach Hause getragen hatte. Kurzzeitig dachte sie, dass sie tatsächlich auf seine Bitte eingehen und ihn anhalten lassen müsste, weil sich in ihrem Magen etwas regte… aber dann stellte Lilith fest, dass es nur wieder eines der tausend Gefühle war, die sie plötzlich hatte. Es waren so viele, ständig ein anderes, dass sie sie nicht einmal konkret zuordnen konnte. Sie hasste es mit jeder Faser ihres Körpers.
„Ja.“ Sie versuchte sich lieber auf die nüchterne Antwort seiner Frage zu fokussieren als darauf, worunter sie sonst noch neuerdings litt. Anders als Gefühle waren Schmerzen nichts Neues. Das war nicht die erste Folter gewesen, die sie durchlitten hatte. Sie heilte langsamer, aber wie Mammon jetzt auch bemerkte, wäre es im besten Fall nur noch eine Frage der Zeit, bis sie in dieser Hinsicht Unterstützung bekam, sobald Medea einen Engel aufgetan hatte.
„Ja, sie scheint mir sehr kompetent zu sein.“ Obwohl die Aufgabe nahezu unmöglich zu lösen schien – einen Engel zu beschaffen, der freiwillig die Heilung übernahm für die Tochter des Teufels – aber wie auch Mammon war Lilith in den letzten Stunden ausreichend beeindruckt worden von Medeas Verbindungen und ihrer Expertise. Sie stellte nicht einmal in Frage, dass die Dämonin erfüllen würde, was sie zugesagt hatte.


RE: No Secrets Between Us - Mammon - 20.12.2025

Es war komisch… So hatte Mammon seine Schwester noch nie erlebt. So ruhig und so in sich gekehrt. Das war erschreckend. Sie so zu sehen, war erschreckend. Wie hatte es soweit kommen können? Nein, die wichtigere Frage war, WER hatte ihr das angetan. Wer in Dads Namen war so mächtig? Hatte Mammon Angst? Vielleicht, doch Mammon war nicht der Typ dafür. Er wurde nicht so erzogen Angst zu haben. Angst war ein Gefühl für Schwächlinge. Doch Mammon war keine schwache Person. Oh nein, er war der Sohn des Teufels!
Doch zurück zu Lilith, die nun einfach schweigend im Auto saß und es so vorkam, dass sie alles einfach alles über sich ergehen lassen würde. Zum Glück fiel sie jetzt nicht mehr durch ihre blutige Kleidung auf. Eins musste man der Brillenschlangenfrau lassen. Sie hatte Geschmack, was die Kleidung anging. Natürlich noch immer nicht eines Teufelskind würdig, aber annehmbar.

Mammon fing an zu sprechen und bat sie darum, vorher Bescheid zu sagen, wenn sie sich übergeben müsse oder irgendetwas Anderes, was seine Ledersitze versauen könnte. Der Teufelssohn hatte sich schon darauf eingestellt, dass ein typischer Kommentar kam, aber nichts… rein gar nichts. Lilith antwortete nur mit einem Okay. Wie, das war es? Da kam nicht mehr? Irritiert blickte er kurz zu seiner Schwester. Jedoch nicht zu lang, denn selbst Mammon musste sich auf den Verkehr konzentrieren. Doch es war irritierend. Das war so untypisch für sie und für einen Moment war Mammon überfordert, wie er reagieren sollte. Sollte er vielleicht nachsetzen? Sollte er es einfach dabei belassen? Sie wirkte so… gebrochen. Wo war nur seine so selbstbewusste Schwester, die nur zu gern das letzte Wort hatte?
Ein neuer Versuch von Mammon Lilith in ein Gespräch zu verwickeln. Diesmal auch nicht Mammon typisch. Er fragte nämlich, ob es mit den Schmerzen ging. Oh würde Fred ihn dies fragen hören, sie würde ihm diese Frage nicht abkaufen. Doch in Mammon steckte jemand, der durchaus für Andere Fürsorge zeigen konnte, der für andere da war. Nur diese Seite an ihm war tief in ihm verborgen. Lilith hatte sie vermutlich als Einzige jemals erlebt gehabt. Damals als sie noch jung war. Das war auch schon eine Ewigkeit her gewesen. Seitdem war diese Seite von Mammon nie wieder zum Vorschein gekommen. Nie wieder… bis auf jetzt. Erneut blickte er zu ihr. Wie gebrochen sie doch aussah. Was musste sie durchgemacht haben um so zu sein? Dennoch kam sie durch, für einen Hauch von Moment, als sie mit einem einfach ja geantwortet hatte. Lilith war schon immer eine starke Person gewesen und selbst jetzt, wo es eigentlich offensichtlich war, dass sie Schmerzen hatte, riss sie sich zusammen. Selbst hier, wo sie unter sich waren.

Dennoch, Lilith antwortete nur knapp und Mammon musste zugeben, dass er es kaum ertragen konnte seine Schwester so zu sehen. Es folgte nun ein dritter Versuch. Das normale Necken hatte irgendwie nicht funktioniert und auch die Frage, ob es mit ihren Schmerzen ging war eher… erfolglos gewesen. Was war also, wenn er ihr Mut zusprach? Auch eher untypisch für Mammon, aber wenn er es dadurch schaffte irgendwie mehr Konversation mit seiner Schwester zu führen, dann musste man eben auch mal ungewöhnliche Wege gehen. So sprach er Optimismus aus und ja, es war indirekt auch ein Lob an Medea gewesen. Zwar kannte er ihren Namen nicht, aber sie hatte es geschafft, dass Mammon sich an sie erinnerte und ehrlicherweise würde das auch so bleiben, denn es war wohl Medea zu verdanken, dass Lilith so schnell Hilfe bekommen hatte.
„Ja, sie scheint mir sehr kompetent zu sein.“ Hatte er es jetzt geschafft? Zumindest war es nicht nur ein Wort, sondern schon ein ganzer Satz. “Für einen einfachen Dämon gar nicht so übel.” Das musste sogar Mammon anerkennen, der nun wieder Gas gab, als die Ampel auf grün umschaltete. Es würde nicht mehr so lange dauern, bis sie beim Nachtclub ankommen würden. “Dir wird der Club gefallen. Überall Personen, die sich ganz ihrer Begierde hingeben. Außerdem macht mein Barkeeper die besten Drinks.” Versuchte er nun weiter das Gespräch fortzuführen. Vielleicht konnte er sie ein wenig aufheitern? “Ach und wir sollten Kisai bescheid geben, dass er dir neue Klamotten besorgen soll.”