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Once upon a dream - Medea Young - 22.12.2025

Once upon a dream
Medea&Lilith+NPC Engelsfrau && Valen&Vice/Traumdimension && 03.03.2005, abends
Medea hat einen Engel aufgetrieben um Lilith zu heilen, um nicht von Gott gesehen zu werden, begeben sie sich in eine Traumwelt
Medea hatte es eilig, sehr eilig. Sie hatte zwar nur einen Tag gebraucht um einen Engel -besser gesagt Engelsfrau- aufzutreiben, allerdings wusste sie nicht, wie lange Lilith es in dieser Verfassung aushalten würde und sie wollte auf keinen Fall Mammons Zorn zu spüren bekommen, sollte Medea nicht pünktlich genug für eine Heilung. Die Engelsfrau ausfindig zu machen, war für Medea und ihre Berechtigungen nicht schwer gewesen, schließlich hatten sie hier Engelsblut, das irgendwo herkommen musste und egal wie Top Secret gewisse Akten waren, sie war die Sekretärin des CEOs ihr verbat man so schnell keine Einsicht oder bekam mit, dass sie sich selbst diese gewährte. Denn hiervon würde niemand etwas erfahren, Lilith' Zustand durfte nicht publik werden, weswegen Medea auch schon veranlasst hatte, die Dämonen ausfindig zu machen, die Lilith gesehen hatten und sie für immer zum Schweigen zu bringen. Außerdem hatte sie schon eine Hexe damit beauftragt Linda und Trevor mit einem Vergessenszauber zu belegen, ebenso wie alle Ärzte oder andere Personen, die Lilith gesehen hatten. Dafür hatte die Gorgo zwar ihren Schlaf geopfert, aber hier ging es um wirklich wichtiges, wie eben die Teufelstochter persönlich und der eventuelle Zorn des Teufelssohn sollte irgendwer seine Schwester angreifen wollen. Nein, da ging sie lieber auf Nummer sicher und hatte schon einiges veranlasst.
Die Engelsfrau lebte nicht in der Stadt und war auch nicht über ein Telefon zu erreichen, aber Medea hatte auch andere Kommunikationswege. So stand die Engelsfrau am frühen Abend bei Medea in der Wohnung und hörte sich die Bitte der Gorgo an. Die Engelsfrau zögerte nicht lange und sagte schließlich zu, jedoch forderte sie Absolute Verschwiegenheit von Medea was ihre Identität anging und das ihr Name aus den Akten gelöscht wurde. Etwas, das Medea sofort zusicherte, wodurch die beiden Damen sich ins Valen&vice begaben. Die Engelsfrau hatte sich komplett verhüllt, sodass niemand sie erkennen würde und sie wirklich anonym bleiben konnte.
Im Valen entdeckte Medea sofort Kisai und Mammon, wobei Kisai sofort auf sie zukam. Kurz musterte der Dämon die verhüllte Gestalt bevor er nickte und sie zum Aufzug brachte. Medea genoss, dass Kisai keine weiteren Fragen stellte und damit wertvolle Zeit vergeudete und auch wenn sie es nicht zugeben würde, sie war froh, dass Mammon im Valen blieb und nicht mit nach oben fuhr.
Kisai führte sie ins Gästezimmer, wo Lilith im Bett lag. „Guten Abend Miss Lilith“ begrüßte sie die Teufelstochter. „Ich habe jemanden mitgebracht, der dir helfen wird. Allerdings sollen wir dazu in eine Traumdimension gehen, ist das dir recht?“
Medea wechselte immer wieder zwischen formal und persönlicher Ansprache, weil sie selbst nicht wusste, was nun angemessen war. Während der Wach-Op hatte sie angefangen die Teufelstochter zu duzen, aber eigentlich gehörte sich das nicht und ein bisschen fühlte es sich fremd an, weswegen sie sich dazu nicht einfach durchringen konnte. Aber ganz formell bleiben nach dieser Erfahrung konnte Medea dann auch nicht.


RE: Once upon a dream - Lilith - 22.12.2025

"Medea", grüßte sie direkt zurück, nachdem diese ihr Zimmer betreten hatte. In Begleitung - tatsächlich hatte die Dämonin gehalten, was sie angekündigt hatte und in weniger als zwei Tagen, seit sie ihr blutüberstömt mehr oder weniger fast vor die Füße gefallen war, tatsächlich einen Engel aufgetrieben, der sich wohl bereit erklärt hatte, sie zu heilen. Die Tochter des Teufels. Der Inbegriff dessen, was sie im Himmel zu verachten angehalten waren - ihr Ableben wäre Gott wahrscheinlich sehr zugute gekommen. Mit Mammon auf der Erde wäre Luzifer so all seiner Erben beraubt. Ob ihm das selbst so bewusst war? Oder war ihm, in seinem Anflug von Größenwahn, nur das Temperament durchgegangen?
Lilith hatte selbstverständlich gewusst, dass sie kommen würden, weil Medea sie angekündigt hatte. Sie war nicht nur die kompetenteste Angestellte, die Wolfram & Hart jemals gesehen hatte, sie besaß auch noch mehr Anstand als die meisten anderen Wesen auf diesem Planeten. Daran, dass sie noch immer nicht wirklich auf den Beinen war, war für Lilith verdammt unschön; allerdings lag sie nicht im Bett, wenn sie Besuch empfing, sie saß. Die Decke locker über ihre Hüfte gelegt, den Rücken an das Kopfteil angelehnt... aber aufrecht. Mit Würde. 
Außerdem hatte Kisai tatsächlich ihre Kleider aus dem Penthouse geholt, das sie Downtown als Arbeitswohnung unterhielt, sodass sie ihre eigenen Sachen zurückhatte. Allein das gab Lilith ein enorm großes Stück ihres Selbst zurück. Dass sie Besucher in ihrem Schlafzimmer empfangen musste, weil sie zu allem anderen gesundheitlich in der Lage war, daran konnte sie nicht viel ändern. Aber sie konnte das dennoch mit Stil tun.

Lilith nickte Kisai kurz zu, der ebenfalls den Raum betreten hatte, sich aber im Hintergrund zurückhielt. Ihr war klar, dass er auf Bitten von Mammon hier war. Und tatsächlich hielt auch sie es für keine schlechte Idee - konnten sie ausschließen, dass es sich nicht um einen Anschlag handelte, eine Falle? Medea war derart hilfsbereit gewesen und in den letzten Tagen so unverzichtbar, dass Lilith grundsätzlich bereit war, ihr zu vertrauen. Sie ging nicht davon aus, dass die Dämonin geredet oder das Wissen über ihren Zustand weiterverkauft hatte. Aber mit Sicherheit sagen, dass es sonst irgendwie durchgesickert war? Zu ihren Verwandten? Genau konnte sie das nicht. Kisais Anwesenheit war gerechtfertigt und beruhigend.
"Guten Abend", entgegnete sie schließlich noch, eher in die Runde - dass der Engel mit ihr selbst nicht sprechen würde, war Lilith schon vor seinem Auftauchen klar gewesen. Sie kannten sich untereinander, alle. Sobald er ein Wort sagen würde, würde sie erkennen, wer es war, und das würde er niemals riskieren. Nicht, wenn er an seinen Platz in den Himmel zurückkehren wollte.
Wie erwartet übernahm Medea die Kommunikation. Das war in Ordnung.
„Ich habe jemanden mitgebracht, der dir helfen wird. Allerdings sollen wir dazu in eine Traumdimension gehen, ist das dir recht?“
"Natürlich", antwortete sie, beide adressierend. Auch damit hatte Lilith schon gerechnet - sie nutzte die Traumebene selbst häufig und gern, um ungestörte Gespräche führen zu können. Sie hätte sich an umgekehrter Stelle ähnlich abgesichert.
"Ich weiß deine Hilfe zu schätzen", richtete sie nun doch direkte Worte an die verhüllte Gestalt. Es schien ihr nur angemessen, zumindest so viel zurückzugeben.
"Deine Identität bleibt dein Geheimnis. Aber ich möchte dich bitten, deine Waffe abzulegen. Kisai wird sie verwahren und dir unbeschadet zurückgeben, darauf schwöre ich." Selbstverständlich könnte man argumentieren, dass sie einem Angriff mit einer Engelsklinge auch jetzt schon schutzlos ausgeliefert war, aber... hier war Kisai noch anwesend. Sobald sie die Traumebene betraten, konnte er nicht mehr eingreifen. Lieber sicherte Lilith sich ab. Sie hob ihre Hände in einer Geste, die deutlich machte, dass sie ebenfalls keine Waffe trug. Und anders als ihr Gegenüber war sie auch nicht in Roben gehüllt, die eine verstecken konnten. So würden sie die Ebene auf neutralem Grund betreten können.
Sie sah den Engel einen Moment zögern, aber schließlich zog er sein Schwert und überreichte es an Kisai.
Lilith ließ ihre Hände erleichtert sinken. An dieser Stelle hätte die Sache noch schiefgehen können - sie war eindeutig in der unterlegenen Position und die Bittstellerin, es war ihr sehr bewusst, dass sie nicht in der Lage war, Forderungen zu stellen. Daher der Versuch einer offenen Bitte, die anerkannte, dass sie nichts weiter suchte als Selbstschutz. Offenbar hatte es gewirkt.
Dann wandte sie sich noch einmal an die dritte Person im Bunde.
"Medea, wärst du bereit, mit uns auf die Traumebene zu kommen, falls irgendeine Form der Kommunikation vonnöten ist?"


RE: Once upon a dream - Medea Young - 22.12.2025

Es hatte etwas gedauert die Engelsfrau aufzutreiben, allerdings war Medea froh, es geschafft zu haben und nun in Lilith' Zimmer zu stehen, während diese auf dem Bett saß. Wenn man sie so sah, würde man nicht glauben, dass sie vor einigen Stunden noch beinahe verblutet war. So elegant sie auf dem Bett saß in einem seidenen Negligee, was einfach perfekt war für die Teufelstochter. Es floss über ihren Körper, so anmutig, dass Medea einen Moment vergaß, wieso sie im Raum war, bis Lilith sie dann ebenfalls begrüßte und Medea ihre Augen wieder von diesem verdammt heißen Anblick lösen konnte.
Lilith war sofort eine Diplomatin wie sie im Buche stand und ganz im Gegensatz zu ihrem Bruder, denn sie sprach höflich und freundlich, während sie ihren Wunsch nach Sicherheit preisgab. Die Engelsfrau schien einen Moment zu zögern, bis auch Lilith zeigte, dass sie keinerlei Waffen bei sich trug und in dem Outfit war es unmöglich welche zu verstecken. Die Engelsfrau übergab Kisai tatsächlich ihr Schwert, dieser nahm es ehrfürchtig entgegen und behielt es so in der Hand, dass es wirklich nach präsentieren aussah und nicht nach ein Schwert führen, er wollte ganz gewiss nicht der Grund sein, dass diese Heilung schief ging.
Medea fragte sich, ob das die einzige Waffe der Engelsfrau war, doch es schien so, denn die andere zögerte nicht einmal. Als sie wieder angesprochen wurde, sah Medea Lilith an und nickte.
„Natürlich“
Für Medea war es überhaupt keine Frage, dass sie mitkommen würde, wie auch immer es von statten gehen würde, denn davon hatte Medea tatsächlich keine Ahnung, generell hatte sie gemerkt, dass sie ihr Wissen über Engel wohl etwas erweitern musste, schließlich hatte sie das mit der Heilung nicht einmal gewusst und das war ihr mittlerweile fast schon peinlich.

Die Engelsfrau nickte dabei zu Medea und nochmal zu Lilith, als frage ob sie soweit waren. Bevor alles um sie herum sich veränderte und Medea sich schließlich mit Lilith und der Engelsfrau in ihrem Jugendzimmer wiederfand, die Gedanken in diesem Zimmer waren belastend, doch Medea versuchte sich davon nicht ablenken zu lassen, auch wenn sie nicht verstand, warum sie überhaupt hier gelandet waren. Medea sah sich im Raum um und es war gruselig, wie all die Dinge darin dort waren, so als wäre sie erst gestern hier eingesperrt gewesen, hoffentlich würde dieser Traum nicht lange gehen, denn vor diesen Bildern und dem was dann alles passierte, hatte Medea tatsächlich Angst. Sie konnte kaum daran denken, was alles noch passieren würde in diesem Raum, als sie plötzlich die Hand der Engelsfrau kurz auf ihrer Schulter spürte. Eine Welle von Ruhe durchströmte den Körper der Gorgo, bevor sie sich tatsächlich auf die Szenerie mit Lilith konzentrieren konnte und sich an die Seite der Teufelstochter gesellte, sollte diese unauffällig eine Stütze gebrauchen können.


RE: Once upon a dream - Lilith - 23.12.2025

Hatte Lilith dennoch Gründe, misstrauisch zu sein, auch nachdem der Engel seine Klinge an Kisai übergeben hatte? Sicherlich. Reichlich. Aber ihr war sehr bewusst, dass sie nicht noch mehr verlangen konnte - die Roben abzulegen, war aus offensichtlichen Gründen keine Option. Jeder Engel trug nur eine Engelsklinge, und obwohl ihr aktuell auch reguläre Waffen gefährlich werden konnten, musste sie an dieser Stelle wohl oder übel auch das Risiko eingehen, das mit dieser Sache einherging. Es gab nunmal keine andere Möglichkeit, sie brauchte die heilenden Kräfte eines Engels. Mammon wäre wahrscheinlich noch derjenige gewesen, der sie im Zweifelsfall am besten hätte schützen können - der überhaupt eine Chance hatte, gegen einen anderen Engel zu bestehen. Aber mit ihm im Raum wäre das Gespräch definitiv alles andere als diplomatisch abgelaufen, das wusste Lilith genauso gut wie die anderen beiden. Eventuell wusste er es auch selbst, und das war der Grund, warum er Kisai geschickt hatte.

Medea willigte ein, sie zu begleiten, auch diesmal ohne zu zögern. Dafür, dass ihre eigenen Kräfte gegenüber Engeln wirkungslos waren, war sie erstaunlich furchtlos. Schon seit Beginn dieser ganzen Geschichte hatte sie kein einziges Mal gezögert oder an ihrem Vorhaben gezweifelt - eine Willensstärke, die für eine Dämonin bemerkenswert war. Das zu würdigen hatte an dieser Stelle allerdings weder Zeit noch den nötigen Raum. Er würde noch kommen, sobald sie geheilt war, dessen war Lilith sich sicher.
Sie gab schließlich ihre stille Zustimmung dazu, dass der Engel die Traumebene erzeugte - und wurde direkt überrascht. Normalerweise begann sie in einem schwarzen, inhaltsleeren Raum. Das war der Vorteil: ein Vakuum, das durch nichts von außen beeinflusst wurde. Vielen irdischen Wesen war die Abwesenheit von allem jedoch unangenehm, und ihr Unterbewusstsein füllte sie schnell mit einer entsprechenden Umgebung, um die Szenerie für ihr Bewusstsein erträglich zu machen. 
So schnell wie diesmal hatte sie sich aber noch nie verändert, zumindest nicht in Liliths Erfahrung. Dieser Raum musste sich einem Unterbewusstsein nahezu aufgedrängt haben, um so schnell die Ebene zu gestalten - eine verdrängte Erinnerung? Ein Trauma? Da weder sie noch der andere Engel mit diesem Vorgang unerfahren waren, und Engel typischerweise sehr komfortabel mit der Abwesenheit von physischen Ebenen waren - einige Bereiche der Hölle waren ähnlich schwarz und leer, und auch wenn sie selbst nie im Himmel gewesen war, konnte Lilith sich nicht vorstellen, dass alle Ebenen dort beständig waren und sich aus rosa Wolken zusammensetzten - musste die Umgebung von Medea kommen. 
Und passend zu diesem Gedanken spürte sie, wie sich die Aura der Dämonin veränderte. Sie hatte Angst. Noch bevor Lilith jedoch dazu kam, überhaupt irgendwas zu sagen, hatte der andere anwesende Engel schon eingegriffen - ihre Aura ebnete sich wieder aus. Gefühlsregulierung. Das hätte er nicht tun müssen, konnte ihm der Zustand einer zufällig anwesenden Dämonin nicht egal sein?
War es scheinbar nicht, auch wenn Lilith sich noch nicht so ganz im Klaren darüber war, in welche Richtung sie das einordnen sollte. 
"Du kannst es beeinflussen", erklärte sie schließlich in Richtung Medeas. Das würde der Engel offensichtlich nonverbal nicht können. "Es ist wie luzides Träumen. Wenn du es nicht gewohnt bist, füllt dein Unterbewusstsein den Raum wahrscheinlich mit Bildern. Aber du musst es nicht hinnehmen, es liegt in deiner Hand." Normalerweise war das alles an Erklärung, das sie dazu abgab. Normalerweise machte es Lilith Spaß, sich noch lustig zu machen über all die Szenerien, die die Erdlinge so verdrängten und die die Traumebene dann zum Vorschein brachte. All das, worüber sie nicht sprechen wollten... ihre dunkelsten Geheimnisse. Wenn sie nicht fähig waren, sie selbst zu verbergen, dann war das ihr Problem.
Aber Medea... sie hatte so viel für sie getan, die letzten Tage. Ohne dass Damon sie beauftragt hatte. Lilith verzog kurz das Gesicht, als ihr bewusst wurde, dass sie da schon wieder irgendein Gefühl hatte. Sie musste dringend Mammon fragen, wie man die regelte. 
Sie hob kurz die Hand in einer flüssigen Bewegung und die Szene veränderte sich. Plötzlich saßen sie in einer der diskreten, sekludierten Sitzgruppen im VIP-Bereich des Valen. Natürlich hätte sie sie auch zurück in ihr Schlafzimmer schicken können, aber... man musste dort ja keine Gäste empfangen, wenn nicht unbedingt nötig. Und der Vorteil an der Traumebene war, dass sie alles sein konnte. Einen kleinen Augenblick war Lilith verleitet gewesen, sich ihre Flügel zurückzuholen... einfach nur um sie für ein paar Minuten spüren zu können. Nicht, dass sie sie sonst auf der Erde ständig sichtbar getragen hätte, aber jetzt, wo sie weg waren... der Verlust wog immer noch schwer.
Aber strategisch gesehen wäre das kein guter Schachzug; sie musste dem anwesenden Engel ja nicht noch provokant unter die Nase reiben, was genau er im Inbegriff war zu tun.


RE: Once upon a dream - Medea Young - 23.12.2025

Medea hatte zugestimmt mit in die Traumebene zu gehen, schon die Vorstellung allein ließ eine gewisse Neugierde in ihr aufleben, daher durfte sie das auf keinen Fall verpassen. Für sie war auch nicht mal eine Entscheidung, die sie bewusst traf, die Option nicht in die Traumwelt zu gehen gab es in ihrem Kopf gar nicht, hier gab es nur: Lilith helfen. Seit sie diese in der Lobby gesehen hatte und dieses Bild hatte sie durchaus verstört, ein bisschen, hatte Medea keine anderen Gedanken mehr. Dafür war sogar ihr Schlaf drauf gegangen und einige Zeit für ihre Verwandlung, sie hatte also auch gar nicht so viel Zeit um sich wieder in ihre Wahre Gestalt zu wandeln, aber erstmal ging es um die Heilung von Lilith und die Reise in die Traumebene. Diese Ebene war jedoch viel weniger traumhaft, als Medea es annahm, denn sie fand sich in ihrem Zimmer wieder, das Zimmer, das ihren Tot bedeutet hätte, wenn es ihre Patin nicht gegeben hätte.
Ihre Gefühle waren stark negativ in diesem Raum, vielleicht half die Engelsfrau ihr deswegen sich wieder zu regulieren und Medea war sehr dankbar dafür, denn das war nichts, was sie hätte lange ertragen können. Lilith erklärte ihr schließlich, dass es wie luzides Träumen war und sie es selbst in der Hand hatte. Ein Fakt, der Medea gleich nochmal mehr entspannte, so konnte sie sich noch viel bewusster machen, dass sie hier nur in einem Traum war und im nächsten Moment, wechselte die Szene wieder und sie waren im Valen&Vice, was eindeutig komfortabler war.
„Wie lange übt man um das so flüssig und einfach hinzubekommen?“ fragte Medea dann neugierig Lilith, denn es schien so als wäre diese Eben ihr nicht unbekannt, vermutlich war das wieder so ein Engelsding von dem Medea keine Ahnung hatte, aber auf jeden Fall, war es so jetzt viel angenehmer.
Medea setzte sich schließlich und spürte, wie sie nichts merkte, eben wie im Traum. Es war ein besonderes Gefühl in diesem Traum und irgendwie genoss sie die Freiheit hier drinnen. Luzides Träumen war ihr nicht unbekannt, allerdings war das hier noch mal viel krasser, weil man nicht einfach aufwachte, wie es eben oft der Fall war, sondern man schien Zeit zu haben, wobei Medea nicht mal wusste, wie viel Zeit sie tatsächlich hatten und ob die Zeit in dieser Ebene anders verging als auf der Erde.


RE: Once upon a dream - Lilith - 23.12.2025

Lilith spürte den Blick des anderen Engels auf sich, sobald sie die Szene verändert hatte. Sie spürte ihn, obwohl sie ihn nicht sehen konnte, durch all die Lagen Stoff, die sein Gesicht verhüllten. Er hatte offenbar auch nicht damit gerechnet, dass sie eingreifen würde – ihre Spezies war nicht dafür bekannt, zuvorkommend und hilfsbereit zu sein. Bei weitem nicht. Aber aufmerksam waren sie; nur nutzten sie in der Regel das Wissen, das sie durch eben jene Aufmerksamkeit erlangten dazu, andere Lebewesen ins Verderben zu stürzen.
Natürlich hätte sie Medeas Unbehagen auch weiter auskosten können. Wenn sie noch ein klein wenig länger hier gewesen wären, hätte sie wahrscheinlich auch noch mehr Ansatzpunkte gefunden, wie sie die Szene noch schlimmer für sie hätte gestalten können… und weil sie aus ihrem Unterbewusstsein kam, hätte sie nie erfahren, wie sehr Lilith tatsächlich ihre Hand im Spiel hatte. Es wäre so einfach gewesen, ein Spiel, das sie schon tausende Male gespielt hatte, mit allen möglichen Wesen. Aber heute war ihr nicht danach. Stattdessen hatte sie sie rausgeholt.
Lilith rechtfertigte ihre Handlung damit, dass sie ja auch Kisai nicht in offensichtlichem Unbehagen zurückgelassen hätte. Medea kannte sie eigentlich so gut wie gar nicht, und sie mit dem Ifrit auf eine Stufe zu stellen, der seit Jahrhunderten an Mammons Seite war… das war im besten Fall töricht. Rational gesehen war ihr das auch bewusst, aber aufgrund all der furchtbaren Emotionen, die sie neuerdings unwillkürlich beeinflussten, waren ihre Gedanken nicht so rational, wie sie eigentlich sein sollten.
Lilith wich dem Blick des anderen Engels nicht aus, auch wenn sie sein Gesicht und seine Augen nicht sehen konnte. Eine Entscheidung, die sie einmal getroffen hatte, zu der stand sie. Und sie würde sich weder rechtfertigen, noch erklären oder den Kopf senken.

Medea, weiterhin zu ihrer Rechten, schien sich mit dem Szenenwechsel wie erwartet besser zu fühlen. Ihre Aura war deutlich weniger unter Spannung, und sie schien sehr interessiert zu sein an den Möglichkeiten einer Traumebene.
„Wie lange übt man um das so flüssig und einfach hinzubekommen?“
Diese Frage zu beantworten war nicht ganz so leicht, weil es stark abhing von der jeweiligen Natur eines Wesens und dessen Fähigkeiten, seine Impulse und unterbewussten Neigungen auszublenden. Für Engel stellte das in der Regel keinerlei Problem dar – da sie sich aber, wie gesagt, auch an inhaltsleeren Räumen nicht störten, lagen ihre Prioritäten meist nicht auf dem Ausgestalten einer Traumdimension, das waren unwichtige Nebensächlichkeiten. Was Erdlinge anging… Das komplette Distanzieren vom eigenen Unterbewusstsein war nichts, was sich leicht üben ließ, weil es wenig vergleichbare und bewusste Situationen auf der Erde gab. Es lag manchen besser als anderen, und Lilith kannte Medea bei weitem nicht gut genug, um sie in diese Richtung einschätzen zu können. Dennoch, wenn sie eins bisher über sie gelernt hatte, dann dass sie ehrgeizig und wissbegierig war.
„Du bist klug, ich bin mir sicher du hättest gute Chancen“, entgegnete sie, ein mildes Schmunzeln auf den Lippen, während sie einen Blick zur Dämonin warf.
Ein knappes Räuspern von der verhüllten Gestalt ihr Gegenüber erinnerte Lilith dann jedoch sehr schnell daran, dass hier und jetzt nicht der Raum war, um lustige Spielchen mit Traumgestaltung zu spielen. Sie hatte schon so lange nicht mehr mit ihrer himmlischen Verwandtschaft zu tun gehabt, dass sie fast vergessen hatte, wie wenig die für Spaß übrig hatten.
Sie nickte kurz, als Zeichen, dass sie soweit war, lehnte sich zurück und legte einen ihrer Arme über die Lehne der samtbezogenen Sitzgruppe. Man mochte es ihr nicht mehr so sehr ansehen wie noch vor zwei Tagen – ein ausgiebiges Bad und der Kleiderwechsel waren hier sehr zuträglich – aber komplett unassistiert aufzustehen wäre für Lilith noch immer ein Problem. Ihre Haltung verriet davon nicht viel; wie man sie wahrnahm, spielte immerhin eine Rolle. Aber die einzige Option, wie das hier ablaufen würde, war, dass sie sitzen blieb, ihr geschientes linkes Bein auf dem Polster abgelegt, und abwartete.
Dem Engel schien das auch ohne weitere Worte klar zu werden, und er näherte sich ihrem Bein, um mit einem entschlossenen Handgriff die Schiene aufzubrechen. Kurz darauf spürte sie seine Hand - ihre, musste sie jetzt korrigieren, es war definitiv die Hand einer Frau. Aber Lilith ließ sich nichts anmerken, immerhin hatte sie Anonymität versprochen. Und kurz darauf hatte sie auch keine Gedanken mehr zu verschwenden daran, sobald sich die weiße Engelsmagie durch ihre gebrochenen Knochen brannte.